Borreliose und Co-Infektionen

Erreger vieler Arten überziehen sich mit einem Biofilm, der hauptsächlich aus organischem Material besteht. Dieser Biofilm dient den Bakterien als  äußerliche Barriere und Schutz gegen das Immunsystem. Dringt ein Erreger in den menschlichen Körper ein, wird die spezifische Hülle vom Immunsystem erkannt und von Abwehrzellen bekämpft, die an diese spezielle Form angepasst sind. Das ist der Vorgang bei jeder akuten Infektion. Wenn die Infektion allerdings nicht richtig ausheilt, haben die Erreger die Chance, sich mit einem Biofilm zu überziehen, der ihre spezifische Form verbirgt. So können sie sich ungestört verbreiten und es kommt immer wieder zum Ausbruch von Symptomen, während ein Teil der Erreger sich gut geschützt immer weiterverbreitet.

Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die vorwiegend von infizierten Zecken übertragen werden kann. Zecken bilden die größten Vertreter der Milben und ernähren sich vom Blut eines Wirtes (Mensch oder Tier). Die Hauptsaison der Zecke erstreckt sich von März bis Oktober aber durch zunehmend milde Winter besteht ein steigendes, ganzjähriges Risiko für Infektionen, denn Zecken werden ab ca. 7 °C aktiv.
Außer durch Zecken kann Borreliose auch von Insekten wie Mücken oder Bremsen übertragen werden. Bis jetzt weniger beachtet ist die Möglichkeit der Übertragung durch Geschlechtsverkehr. Borreliose gehört somit zu den Sexually Transmitted Deseases (STDs).

Die Symptomatik einer chronisch gewordenen Borreliose ist sehr diffus. Das erste Anzeichen einer frischen Infektion kann eine Wanderröte sein, aber sehr häufig tritt diese auch nicht auf. Beschwerden werden oft falsch gedeutet. Zu den Symptomen der Borreliose können aber müssen nicht gehören:

Erschöpfung (Fatigue) und geringe Ausdauer, „springende“ Muskel- und Gelenkschmerzen, Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses und der Konzentration, Wortfindungsstörung, Schleiersehen, Gleichgewichts- und Gangstörungen, unregelmäßiger Herzschlag, schneller oder verlangsamter Puls, spontaner Harndrang. Einen ausführlichen Symptomfragebogen können Sie bei uns anfordern.

Außerdem kann die Borreliose langfristig zur Entwicklung von Allergien und Unverträglichkeiten führen. Zwischen einer nicht ausgeheilten frischen Infektion und hin zu den ersten Symptomen einer chronischen Borreliose können mehrere Jahre liegen, was eine schnelle Diagnose zunächst schwierig machen kann.

Ein Übel kommt selten allein

Bei der Übertragung von Borreliose kommt es häufig zur Infektion mit weiteren Erregern, sogenannten Co-Infektionen. Diese Erreger gelangen auf demselben Weg in den Körper und können einen ohnehin schon schweren Krankheitsverlauf noch weiter verschlechtern. Zu den häufigen Co-Infektionen gehören Bartonellen, Babesien, Rickettsien und Chlamydien.